Wanderung am Vogelsang zu Regensburger Stein und Klosterstein
T2Anspruchsvolle Bergwanderung
Inhaltsverzeichnis
Der Vogelsang im Bayerischen Wald gehört bei der Einordnung von Wandertouren schon fast in die Kategorie Geheimtipp. Zwischen den mächtigen Ausflugszielen Geißkopf und Hirschenstein gelegen, hat es dieser Außenseiter auch nicht ganz leicht Kundschaft zu gewinnen. Gegenüber dieser prominenten Nachbarschaft fehlt ihm einfach ein ausgedehntes Wandernetz, ferner die Möglichkeit seine Ersteigung mit dem Besuch einer Jausenstation zu veredeln. Was nicht allzu verlockend klingt, bringt aber auch einige Vorteile mit sich. Werden die Modeziele im wahrsten Sinne des Wortes überrannt, ist der Andrang am Vogelsang eher von gezügelter Natur. Es kann auch schon mal passieren, das man ganz allein auf sein Haupt hinauf steigt.
Keinen Kompromiss muss der Wanderfreund hingegen bei den optischen Freuden eingehen. Die Aussichtsfelsen Regensburger Stein und Klosterstein (höchster Punkt am Vogelsang) bieten weitreichende Sicht. Die flache Donauebene und die Wellen des Bayerischen Waldes bieten dabei großartigen Kontrast. In Summe ergänzen sie sich zu einem detailreichen Panorama. Selbst Unsportliche, und auch ungeübte Wanderer können in diesen Genuss kommen. Zwar gibt es die ein oder andere steilere Passage, aber mit gerade einmal 270 Höhenmeter und 6 km Wegstrecke fordert die Wanderung in Summe keine sportliche Höchstleistung.
Bilder Karte GPS-TrackAnforderungen/Schwierigkeiten
Von Kalteck zum Regensburger Stein einfach Wanderung über Wurzeln und Steinen auf klassischen Waldpfaden. Der Aufstieg zum eigentliche Aussichtsfelsen bedarf etwas Trittsicherheit, ist aber mit einem Geländer gesichert. Die Verlängerung zum Klosterstein findet zunächst im Luxus einer breiten Schotterstraße statt. Nach Verlassen des planierten Weges wird der Schlussspurt deutlich steiler, fordert minimal unsere Kondition heraus. Auch am Klosterstein benötigt der Begeher für die letzte Meter hoch zum Gipfelkreuz einen sicheren Tritt. Der Abstieg erfolgt größtenteils auf einer angelegten Forststraße - ist aber nicht markiert und nicht beschildert. In Summe sind die Anforderungen dieser Wanderung recht moderat, auch wenn es phasenweise etwas steil zugeht.
Ausgangspunkt
DE-94250 Achslach Ortsteil Kalteck
Wanderparkplatz unterhalb des Berghotels Kalteck
GPS-Koordinaten:
Breitengrad: 48.94007
Längengrad: 12.92011
Hütten/Einkehr
Keine
Orientierung
Der Aufstieg zu Regensburger Stein und Klosterstein ist ausgeschildert. Im vorgestellten Abstieg muss man auf Wegweiser gänzlich verzichten. Hier gibt es einige Weggabelungen, an denen der Wanderer wissen muss, in welche Richtung die Tour fortgesetzt wird. Im Zweifel kann man natürlich auch über die markierte Aufstiegsroute absteigen.
Ausrüstung
Von Kalteck zum Regensburger Stein am Vogelsang
T2Zwischen den Weilern Kalteck und Grün entspringt die Einfahrt in die Vogelsangstraße. Im Wald, unweit der Baumgrenze, hält das Areal einen kleinen Parkplatz (770 m) bereit - Ausgangspunkt für unsere Wanderung rund um den Vogelsang. Vom Parkplatz in südöstliche Richtung der Fahrbahn treu bleiben. Aufmerksame Gesellen werden nach ca. 700 Metern (links der Straße) einen provisorischen Rastplatz entdecken. Wenige Stufen führen hinauf zu einer Sitzbank. Hier findet sich auch eine kleine Gedenkstätte. Die installierte Steintafel ist den Erbauern der urigen Vogelsangstraße gewidmet.
300 Meter später hat linker Hand ein typischer Bergsteig seinen Ursprung - unser Anschluss zum Regensburger Stein. Wurzeln und Steine prägen nun den Untergrund. Ferner neigt sich unsere Aufstiegslinie nun deutlicher gen Himmel. Ein querenden Wirtschaftsweg fordert uns kurz zum innehalten und zum orientieren auf. Linksseitig unserer Position thront ein massiver Unterstand. Aus dieser Richtung mündet später unsere Abstiegs- wieder in die Aufstiegsführe ein. Auf der anderen Seite der Straße lässt sich auch der hölzerne Krakelbrunnen orten. Daneben die augenscheinliche Fortsetzung der Vogelsang-Wanderung.
Jenseitig eines Hochsitzes nimmt die Umrahmung immer felsigere Formen an. Ab diesem Punkt heißt es Achtung geben. Die Route vollzieht eine wenig ausgeprägte Linkskurve. Gegen deren Ende findet sich rechter Hand der Regensburger Stein - etwas getarnt durch das Gehölz. Für den Besuch des Aussichtsfelsens den Weg verlassen, hinab zu einer Sitzbank. Schräg links davon können wir nun hinaufsteigen. Der massive Felsklotz wurde mit einem Eisengeländer gesichert, das uns sicher hoch zur großen Rundumsicht lotst (940 m). Herrlich der Blick hinab in die Donau-Ebene und die seitlich begrenzenden Erhebungen des Bayerischen Waldes. Die eingelagerten Ortschaften wirken dabei wie Teil eines riesigen Spinnennetzes, das von der Donau wie von einer überdimensionalen Ader versorgt wird.
Vom Regensburger Stein zum Klosterstein
T2Die Wiederaufnahme unserer Wanderung schert wieder in unseren bisherigen Kurs ein. Nach wenigen Metern verbindet sich dieser mit einer breiten, ebenen Fahrstraße. Mittels Schleife schert die Route nun gen Norden ein, manövriert uns komfortabel durch den Krakelwald. Bald lässt sich linksseitig ein informationsreicher Wegweiser aufstöbern, der für den Schotterweg in beiden Richtungen Ziele anzeigt. Ein einzelner Richtungspfeil schlägt dabei hoch in den Wald aus. Unsere Linie empor zum Klosterstein.
Die Wanderung bekommt jetzt doch noch einen sportlichen Akzent - wenn auch nur kurz. In ständig zunehmender Steilheit arbeiten wir uns den schmalen, wenig ausgeprägten Steig durch den Forst bergan. Hinter einem Linksbogen entlässt uns das steile Gelände in felsiges Terrain. In dessen Einzug wird rechts abgedreht. Dichter Bewuchs entlässt uns schließlich auf einem kleinen Balkon mit Sitzbank. Wenige Meter dahinter erhebt sich unser zweiter Gipfel. Der höchste Punkt des Vogelsang ist unübersehbar mit einem wuchtigen Gipfelkreuz (1.022 m) verziert. Der Felsen des Klosterstein bietet nicht viel Platz, ist ferner sehr abschüssig. Ist der Gipfel bereits besetzt, sollte man an der Sitzbank warten, bis dieser frei wird. Um die tolle Aussicht in Augenschein nehmen zu können, bedarf es wieder einer kleinen Kraxeleinlage. Steht dem Gipfelsturm nichts mehr im Wege, hindert uns ein installiertes Geländer vor den schlimmen Folgen eines Fehltritts. So können wir uns komplett dem detailreichen Rundblick hingeben. Das Panorama reicht dabei bis zum Großen Arber, durch seine beiden Radartürme deutlich aus den Wellen des Bayerischen Waldes zu erkennen.
Vom Klosterstein zurück nach Kalteck
T2Für den Abstieg trotten wir vom Klosterstein die steile Linie durch den Wald zurück zur Schotterstraße. Ab jetzt müssen wir ohne Beschilderung und auch ohne jegliche Markierung auskommen. Der Rückweg ist aber nicht schwer zu finden. Vorausgesetzt man läuft der folgenden Beschreibung nach. Den Schotterweg weiter in nordöstliche Richtung pilgern. Nach wenigen Metern - an einer massiven Sitzbank gabelt sich der Weg. Rechterseits entspringt ein Pfad, der wieder in bewaldetes Gefilde führt. Wir indes folgen weiter dem Wirtschaftsweg - der sogleich in einem Linksknick abdreht. Im Verlauf mündet von links ein zweiter Karrenweg in unsere Linie ein. Die gemeinsame Führe stößt im Weiteren auf eine großflächige Kreuzung. Hier den rechten Bogen wählen. Der Abstiegskurs vollzieht einen Halbkreis nach links. Dabei alle rechtsseitigen Anschlüsse ignorieren. Eine lange Gerade entlässt uns schließlich wieder am Krakelbrunnen und dem Unterstand. Die Fortsetzung rechter Hand entspricht unserer Aufstiegslinie, bringt uns wieder zurück zum Parkplatz an der Vogelsangstraße.
Autor (Bilder und Texte): Andreas
Bewertung
Reviewer: Andreas