Von Schareben über den Heugstatt zum Enzian
T2Anspruchsvolle Berg-Wanderung
Inhaltsverzeichnis
Arber, Rachel, Osser sind einige von zahlreichen bekannten Bergnamen des Bayerischen Waldes. Einen Gipfel mit dem Namen Heugstatt und einen Berg namens Enzian kennen nur wenige. Eher noch Einheimische sowie Insider können damit was anfangen. Sportliche Wanderer, die in zwei Tagen vom Kaitersberg zum Großen Arber wandern, nehmen diese beiden Erhebungen automatisch mit - sie sind Teil der langen Kaitersberg-Arber-Hochtour.
Man muss nicht gleich zwei Tage investieren um auf diesen beiden Gipfel stehen zu können. Von der idyllischen Berghütte Schareben aus können beide im Rahmen einer vierstündigen Wanderung erwandert werden. Das ist vor allem auch für Wanderer interessant, die hochfrequentierte Wanderwege meiden, die Natur auf stillen Pfaden genießen möchten. Durch die eingeschränkte Betriebsamkeit ist die Natur hier noch deutlich ursprünglicher, die Wege nicht so abgewandert wie an den geologischen Touristen-Magneten des Bayerischen Waldes.
Bilder Karte GPS-TrackAnforderungen/Schwierigkeiten
Die Wanderung beginnt zunächst auf breitem Forstweg, verengt sich aber in Fortsetzung zum Gipfel des Heugstatt zu einem schmalen Bergsteig. Die Linie zwischen den Gipfeln über Wurzeln und Steinen bleibt anhaltend schmächtig. Demgegenüber nutzt die finale Strecke zurück zum Ausgangspunkt einen breiten, planierten Schotterweg. In Summe hat die konditionellen Anforderungen eher moderate Ausmaße. Kurze aussichtsreiche Wanderung auf zwei wenig bekannte Bayerwald-Berge.
Ausgangspunkt
DE-94256 Drachselsried
Schareben 2
Parkplatz an der Berghütte Schareben
Anfahrt über Oberried und Schönbach
GPS-Koordinaten:
Breitengrad: 49.13019
Längengrad: 13.05284
Hütten/Einkehr
Orientierung
Der Aufstieg zu Heugstatt und Enzian ist beschildert und einkoloriert. Der Rückweg über den Marderweg fällt demgegenüber ohne Beschilderung aus - ist indes durch den Wegverlauf vorgegeben.
Ausrüstung
Von Schareben auf den Heugstatt
T2Vom Wanderparkplatz in Schareben wandern wir in Richtung Berghütte. Am Waldrand links abdrehen und zwischen der öffentlichen Toilette und der Gaststätte hoch zu einer großen Infotafel. Linkerhand den Forstweg bergwärts wandern.
An einer Verzweigung den rechten Steig wählen. Der Weg führt vorbei an einer Holztränke, mündet wenig später in eine breite Forststraße. Weiter hinauf zu einer Kreuzung. Hier werden wir später nach unserer Runde von rechts kommend absteigen. Für den Heugstatt geradeaus weiter - auf einem schmalen Bergpfad anschließen. Empor in eine Einsattelung mit Sitzbank, Infotafel und Wegweiser. Dort hat der Wanderer erstmals Ausblick auf den Lamer Winkel mit dem beeindruckenden Osser auf der gegenüberliegenden Talseite.
Rechterhand den Pfad bergan laufen. Der Geländerücken wird zunehmend steiler - und aussichtsreicher. Mit jedem Höhenmeter baut sich hinter uns der Kaitersberg mit dem Großen Riedelstein immer eindrucksvoller auf. Zudem sorgt das offene Terrain für einen umfassenden Tiefblick ins Zellertal.
Die Fortsetzung legt sich in der Neigung wieder zurück, navigiert ins Nadelholz. Mit Erreichen einer kleinen Lichtung haben wir die Gipfelkuppe des Heugstatt gewonnen. Der kreuzlose Gipfel ist ringsherum bewaldet, bietet weniger Fernsicht als der Anstieg. Kurz vor betreten der kleinen Lichtung befindet sich auf der rechten Seite (im Aufstiegssinn) ein Felsen. Auf ihn lässt es sich in (einigermaßen) aussichtsreicher Position bequem pausieren.
Vom Heugstatt zum Enzian
T2Am Ende der Lichtung dreht unsere Route an einem Wegweiser halblinks ab. Im Wald abwärts, hinweg über eine baumlose Fläche bis in die Mulde zwischen Heugstatt und Enzian. Der Steig schlängelt sich um einige kleinere Felsen, setzt zum finalen Aufstieg auf unseren zweiten Berg an. Durch Totholz und zahlreichen, von der Forstwirtschaft hinterlassenen Baumstümpfen wandern wir hinauf auf das großflächige Plateau des Enzian. Der höchste Punkt wird durch eine Infotafel und einen Wegweiser markiert. Im Gegensatz zum Heugstatt bietet der Enzian eine hindernislose Rundumsicht. In den Wellen des Bayerischen Waldes ist die ungewöhnliche Perspektive auf den Kleinen und Großen Arber der effektvollste Blickfang.
Vom Enzian über den Marderweg zurück nach Schareben
T2
Vom Gipfel des Enzian wandern wir weiter dem Arber entgegen.
Im freien Gelände abwärts - hinein in den Forstbestand.
Über einige vergilbte Holzbohlen zum Rand der Enzianwiese mit Unterstandshütte (etwas versteckt).
Kurz nach dem Unterstand scharf rechts abbiegen (Wegweiser Schönbach-Oberried
).
Hinab zu einer Sitzgruppe am oberen Ende des Hüttl-Schachten. Hier quert ein mit Schotter planiertes Sträßchen - der Marderweg. Diesem nicht beschilderten, nicht markierten, aber sehr einfachen Teilstück rechter Hand nachlaufen. Nach einem kleinen Gegenanstieg passieren wir die freie Fläche des Hochwies-Schachten. In Fortsetzung führt der Rückweg unterhalb von Enzian und Heugstatt schauwertreich in Richtung Ausgangspunkt. Einem weiteren kleinen Gegenanstieg folgt eine ausladende Rechtskurve. Bergab zu einer Wegkreuzung. Hier schließt sich unsere Runde.
Nach rechts geht es wieder in die Einsattelung unterhalb des Heugstatt. Wir fädeln linker Hand ein, wandern auf der bekannten Aufstiegsroute zurück nach Schareben - wo unsere Tour in der Berghütte ein optionales kulinarisches Finale erfahren kann.
Autor (Bilder und Texte): Andreas
Bewertung
Reviewer: Andreas