Von der Kesselbergstraße am Walchensee zum Jochberg
T2Anspruchsvolle Berg-Wanderung
Inhaltsverzeichnis
Wenn es einen Berg gibt auf dem die Klassifizierung überlaufen
zutrifft, dann ist es der Jochberg am Walchensee.
Die leichte Erreichbarkeit von München, ein moderater Höhenunterschied, keine nennenswerten Schwierigkeiten - dafür ein umso
größeres Gipfelpanorama. Anreize im Überfluss sorgen regelmäßig für Menschenketten die von der Kesselbergstraße in die oberste Etage wandern.
Warum soll man sich als Naturliebhaber diese Wanderung in Rummelplatzatmosphäre antun? Es sind die Schauwerte von oben die man einmal in seinem
Wandererleben gesehen haben sollte. Alleine der Tiefblick auf den Walchensee rechtfertigt den Gang hinauf. In Kombination mit dem
Karwendelpanorama bekommt das Seherlebnis noch eine immense Steigerung - ein wahrhaft nachdrücklicher Sinnesreiz der lange im
Gedächtnis haften bleibt.
Auf Höhe der Jocheralm (wenig unterhalb des Gipfels) plante die Bayerische Staatsregierung ein Pumpspeicherwerk zur Speicherung von Strom aus regenerativen Quellen. Das Wasserbecken hätte mit einer Fläche von ca. 22 ha und einem bis zu 30 m hohen Absperrdamm die Natur am Jochberg nachhaltig beeinflusst. Natur- und Heimatschutzverbände liefen Sturm und setzten alle Hebel in Bewegung das Projekt zu verhindern. Glücklicherweise teilte die Entscheider im September 2014 mit, das Bauwerk aus wirtschaftlichen Gründen nicht weiter zu verfolgen.
Bilder Karte GPS-TrackAnforderungen/Schwierigkeiten
Die Eroberung des Jochbergs gestaltet sich als einfach Bergwanderung über die üblichen Bergsteige. Steine und Wurzeln sind als Untergrund auf den Pfaden üblich. Konditionelle Höchstleistungen müssen nicht abgeliefert werden. Der Jochberg ist auch für eingeschränkt ausdauernde Bergfreunde zugänglich. Das großartige Panorama vom Gipfel ferner die leichte Erreichbarkeit sorgen für entsprechenden Ansturm des Publikums.
Ausgangspunkt
DE-82432 Walchensee
Parkplätze an den Kehren der Kesselbergstraße
GPS-Koordinaten:
Breitengrad: 47.620665
Längengrad: 11.349220
Hütten/Einkehr
Jocheralm
(etwas abseits der Route)
Orientierung
Gut ausgeschildert und durchgehend markiert.
Ausrüstung
Von der Kesselbergstraße auf den Gipfel des Jochbergs
T2Am oberen Ende des Parkplatzes auf die andere Seite der Kesselbergstraße wechseln und einen schmalen Pfad den Wald hinauf wandern. Im unteren Teil sorgen zahlreiche, treppenartige Holzbalken für einen bequemen Aufstieg. Im Zick Zack erarbeiten wir uns schnell an Höhe. Eine Rechtstraverse auf ca. 1.300 m Höhe endet an einer Verzweigung. Rechterhand geht es zur Jocheralm Jausenstation. Um auf Gipfelkurs zu bleiben links anschließen.
Weiter bergwärts - hoch zur Waldgrenze. Hier teilt sich wiederum der Steig: Rechtsschwenkend kann über die freien Almmatten noch einmal zur Jausenstation abgestiegen werden. Für den Gipfel links halten und den Südwestgrat bergan wandern. Die Route verläuft recht nahe und sehr aussichtsreich an der Gratkante - das Gelände ist insgesamt jedoch harmlos. Einige Kehren und das Kreuz kommt in Sichtweite. Ohne Schwierigkeiten hoch zum höchsten Punkt und zur großen Rundumsicht.
Der langgezogene Gipfel bietet viel Platz zum Rasten - so verteilen sich die vielen Besucher etwas. Das rege Treiben vermittelt eher den Charme eines Volksfestes als den einer idyllischen Bergfahrt. Wer den Jochberg besucht weis auf was er sich einlässt. Konzentration auf das Wesentliche sorgt für etwas Abhilfe: Das große Panorama - das wahrlich Begeisterung in einem auslöst.
Nach Norden können wir weit hinaus ins Alpenvorland blicken. Im Westen grüßt der Herzogstand herüber, links dahinter das Wettersteingebirge mit der Zugspitze. Im Süden schrauben sich die Zacken des Karwendels in den Himmel und im Osten dominiert die Benediktenwand das Geschehen. Tiefblick auf den Walchen- und den Kochelsee runden die optischen Freuden ab. Panorama-Freunde kommen hier oben wahrlich auf ihre Kosten.
Entlang der Aufstiegsroute wandern wir zurück zur Kesselbergstraße und unserem Ausgangspunkt.
Autor (Bilder und Texte): Andreas
Bewertung
Reviewer: Andreas