DE › Bayern › Bayerischer Wald
Hirschenstein
(1.095 m)

Wanderung vom Schmelmerhof auf den Hirschenstein

T2

Anspruchsvolle Berg-Wanderung

 440 Hm   10,9 Km  ca. 4 Stunden
Inhaltsverzeichnis
Der Aussichtsturm am Gipfel des Hirschensteins ist üblicherweise gut besucht
Der Aussichtsturm am Gipfel des Hirschensteins ist üblicherweise gut besucht

Ich bin ein Freund von gemäßigten Temperaturen. Werte über 30° sind für mich die reinste Qual. Deshalb bekomme ich im Hochsommer, wenn das Quecksilber diese magische Grenze übersteigt, Probleme mit der Tourenauswahl. Dann meide ich Wanderungen, die auf weiter Strecke über offenes, sonnenexponiertes Gelände navigieren - was die Tourenmöglichkeiten natürlich extrem einschränkt. Und doch findet sich immer wieder ein Ausflug, der auch bei Gluthitze noch machbar ist. Einer davon ist die Wanderung vom Schmelmerhof auf den Hirschenstein.

Diese Rundwanderung bleibt fast ausschließlich bewaldetem, also beschattetem Territorium treu. Selbst der Gipfel des Hirscheinstein wird durch dichten Baumbestand vor der herabbrennenden Sonne geschützt. Zu sehen gibt es trotzdem viel: Der steinerne Aussichtsturm auf seinem Dach sorgt für ein bestechendes Panorama. Am Horizont präsentiert sich nicht nur die Prominenz des Bayerischen Waldes. Bei klarer Sicht wird der südliche Sektor von der wilde Felskrone der Alpen begrenzt.

Jenseitig des höchsten Punktes wird auf dem Rückweg die Linie des märchenhaften Mühlgrabenweges nachgelaufen. Der begleitende Wasserlauf nebst dem üppigen Grün sorgt zusätzlich für frische Luft. Und nicht zuletzt kann im Biergarten des Klosters Kostenz die persönliche Temperatur mit reichlich kühlen Getränken reguliert werden.

 Bilder  Karte  GPS-Track
Panorama vom Aussichtsturm auf dem Hirschenstein
Panorama vom Aussichtsturm auf dem Hirschenstein

Anforderungen/Schwierigkeiten

Gute ausgebaute Wege, ferner wenig steile Anstiege kennzeichnen diese Hirschenstein-Tour. Nur an kurzen Stellen fällt das Bergauf-Bergab etwas steiler aus. Festes Schuhwerk sowie Kondition für 10 km Laufstrecke sollten mitgebracht werden um diese Wanderung in vollem Umfang genießen zu können. Der Ausflug ist für Kinder tauglich und überaus familienfreundlich.

Ausgangspunkt

DE-94379 St. Englmar
Rettenbach 24
Parkplatz an der Kirche
GPS-Koordinaten:
Breitengrad: 48.97427
Längengrad: 12.85098

Hütten/Einkehr

Kloster Kostenz
Gut Schmelmerhof

Orientierung

Für den Abstieg vom Mühlgrabenweg nach Kostenz muss man etwas die Augen offen halten. Der Rest dieser Rundwanderung ist ordentlich beschildert.

Höhenprofil
P Wanderung Hirschenstein ab Schmelmerhof Elevation profile for Wanderung Hirschenstein ab Schmelmerhof 0 1 km 2 km 3 km 4 km 5 km 6 km 7 km 8 km 9 km 10 km 10,9 km 900 m 800 m 700 m Schmelmerhof 720 m Hirschenstein 1.095 m Grimmeisenweiher 860 m Kostenz 670 m Schmelmerhof 720 m
Tourenbeschreibung: Aufstieg

Vom Schmelmerhof auf den Hirschenstein

T1

In Rettenbach (720 m; Ortsteil von Sankt Englmar) findet am großen Parkplatz an der Kirche unsere Wanderung ihren Anfang. Vor dem mondänen Gut Schmelmerhof linker Hand abdrehen (Weg mit der roten 8), empor zu einem Gehege.

Startpunkt (und optionale Einkehr) ist das Gut Schmelmerhof
Startpunkt (und optionale Einkehr) ist das Gut Schmelmerhof

Linksseitig daran vorbei, an der folgenden Weggabelung in den rechten Ast einfädeln. Einer ausgeprägten Rechtskurve folgende über einen querenden Forstweg unbeachtet hinweg. Bald öffnet sich ein recht unübersichtlicher Wegeknoten - ohne ausreichende Beschilderung. 3 Varianten zum anschließen erfordern erhöhte Aufmerksamkeit. Die Trasse weiter bergan (nach schräg rechts oben) ist die richtige Wahl. Hier findet sich zur Linken (etwas versteckt an einem Baum) der entsprechende Wegweiser.

In der Folge stößt von links eine geschotterte Fahrstraße zu unseren Aufstiegsweg. Wenige Meter weiter mündet unsere schmale Wanderführe in die Schotterpiste ein - die nun für wenige Meter verfolgt wird. Eine T-Kreuzung erfordert einen Kurswechsel. Links geht es zur Lichtung Ödwies, die mit der Investition von ein paar Minuten in Augenschein genommen werden könnte.

Der Hirschenstein-Aussichtsturm bietet eine grandiose Fernsicht
Der Hirschenstein-Aussichtsturm bietet eine grandiose Fernsicht

Für den Hirschenstein biegen wir indes rechts ab. So eine Art grüne Verkehrsinsel markiert den nächsten Wegepunkt auf unserer Route. Inmitten eines Feldes blühender Lupinen findet sich ein überdachter Rastplatz (in mancher Karte als Schutzhütte Hirschensteinloipe tituliert). Geht man rechts daran vorbei, findet sich am Ende der Insel geradeaus die Fortsetzung - nun wieder als erdig-wurzeliger Wanderpfad. Nach einer schwach ausgeprägten Linkskurve geht es rechts an einem haushohen Felsblock vorbei. Und überraschenderweise stehen wir auch schon am großflächigen Gipfel des Hirschenstein (1.095 m).

Der Felsbrocken, den wir umgangen haben, stellt den eigentlichen Gipfel dar. Dieser kann, von der Seite aus der wir gekommen sind, über einen einfach Pfad erklommen werden. Auf dessen Dach findet sich zwar kein Gipfelkreuz, dafür eine Inschrift zum Gedenken an den Erhalter der Hirschenstein-Waldung. Dominant präsentiert sich natürlich der steinerne Aussichtsturm, der auf dieser Wanderung für den entsprechenden Fernblick sorgt. Daneber laden diverse massiv-hölzerne Sitzgruppen zum Verweilen ein. Bei schlechter Witterung sorgt die großzügig eingerichtete Unterstandshütte für entsprechenden Schutz. Sind alle Plätze belegt (der Hirschenstein-Gipfel ist üblicherweise sehr gut besucht) dienen zahlreiche Felsblöcke als Sitzgelegenheit.

Tourenbeschreibung: Abstieg

Vom Hirschenstein via Mühlgrabenweg zurück zum Schmelmerhof

T2

Nach einer ausgiebigen Rast, sowie den Besuch des Aussichtsturms, starten wir unseren Rückweg. Für den Abstieg bleiben wir weiterhin den Weg mit der roten 8 treu. Der Wegweiser mit der Bezeichnung Schuhfleck zeigt uns die Richtung an. Unmittelbar vor dem Turm rechter Hand abwärts. Im Vergleich zu unseren bisherigen Wegen erweist sich das Abwärts zunächst als ziemlich steil, führt ferner über grobe Felsblöcke. Bald legt sich das Terrain aber zurück, nimmt wieder normale Neigung auf. Geradeaus erneut einen Schotterweg passieren. Eine Steinmannsammlung säumt unser Abwärts, eher wir am Schuhfleck ankommen. Der Fleck erweist sich als großzügige Lichtung, die sternförmig in alle Himmelsrichtungen Wege entsendet. Um sich einen Überblick zu verschaffen, sollte eine Wanderkarte studiert werden. Ein Unterstand stellt dafür den entsprechenden Ruhepol.

Abstieg über den traumhaft schönen Mühlgrabenweg
Abstieg über den traumhaft schönen Mühlgrabenweg

Halb rechts ist für uns der korrekte Anschluss. Der idyllische Mühlgrabenweg - markiert mit zwei blauen Wellen auf weißen Grund - stellt vorerst die weitere Leitlinie dar. Fast eben geht es nun dahin - umsäumt von üppiger Vegetation nebst schmalem Wasserlauf. Das Wasser ist braun und erinnert sehr stark an das Schwarzwasser des Rio Negro in Südamerika. Die Farbe kommt vermutlich von ausgeschwemmter Huminsäure aus der bewaldeten Umgebung. Libellen scheinen sich hier sehr wohl zu fühlen. Bei meiner Begebung waren unzählige dieser Tiere in unterschiedlichsten Farben zu beobachten.

Nachdem der Mühlgrabenweg einen deutlichen Halbkreis vollzogen hat, kann mittels kurzem Abstecher ein Besuch beim Grimmeisenweiher (860 m) eingebaut werden. Die rustikale Sitzgruppe an seinem Ufer spricht eine deutlich Einladung zum pausieren aus. Am Grimmeisenweiher kann erneut das ungewöhnlich farbige Wasser begutachtet werden. Nur erscheint es in diesen Mengen als tiefschwarz.

Am Grimmeisenweiher
Am Grimmeisenweiher

Zurück am Mühlgrabenweg müssen wir nun deutlich Acht geben den Abstieg nach Kostenz nicht zu verpassen. Circa 1 km jenseits des Grimmeisenweihers quert von links oben nach rechts unten ein ruppig aussehender Waldpfad. Es ist zwar kein Wegweiser vorhanden, aber hier muss rechter Hand eingeschwenkt werden. Somit findet man auch eine Wegmarkierung mit der roten 9 - der aus unserer Wanderrichtung nicht zu sehen war. Wenige Meter abwärts, dann rechts zur unbeschilderten Weggabelung. Hier nicht geradeaus, sondern linksdrehend ins freie Gelände hinaus. Ein neu installierter Schlagbaum blockiert den motorisierten Verkehr. Wir indes lassen die Schranke hinter uns, steigen (nun wieder steiler) talwärts. An der zweiten Absperrung rechts einfädeln und bei nächster Gelegenheit gegen links am Rande einer Weidefläche abwärts. Unsere Spur endet direkt am Ortsrand von Kostenz - wo im Biergarten des Klosters die leiblichen Genüsse rufen.

Für den Rückweg zum Schmelmerhof laufen wir für wenige Meter die Teerstraße nach. Mittels Rechtsschwenk plus Gegenanstieg kann diese eintönige Passage umgangen werden. Doch auch diese Variante mündet schließlich wieder im Asphalt. Über eine kleine Brücke mit Marterl. Ein folgender kräftiger Anstieg endet zuletzt in Rettenbach - wo sich unsere Rundwanderung schließt.

Autor (Bilder und Texte): Andreas

Bewertung

Wanderung
Hirschenstein
Wanderung vom Schmelmerhof auf den Hirschenstein
Der Aussichtsturm am Gipfel des Hirschensteins
Natur:
Schauwerte:
Erlebnisfaktor:
Einsamkeit:
Gesamt:
2.5 / 5
Abwechslungsreicher Spaziergang mit imposanter Aussicht.
Info zum Bewertungsschema

Diese Touren könnten Dir auch gefallen

Der großflächige Gipfel des Pröllers
DE › Bayern › Bayerischer Wald
(1.048 m)
Von Sankt Englmar auf den Pröller und zur Käsplatte
T1
Wanderung
 Tour entdecken
Der Gipfel des Knogls
DE › Bayern › Bayerischer Wald
(1.056 m)
Von Sankt Englmar auf Knogl, Hochberg und Predigtstuhl
T1
Wanderung
 Tour entdecken