Von Sankt Englmar auf Knogl, Hochberg und Predigtstuhl
T1Wanderung
Inhaltsverzeichnis
Die Wanderung von Sankt Englmar auf den Knogl, zum Hochberg und auf denPredigtstuhl fällt aus dem Portfolio von alpine-bergtouren.de etwas heraus. Die meisten Touren auf dieser Webseite fordern ein Mindestmaß an technischem Können plus konditioneller Belastbarkeit. Oftmals steht klar der sportliche Aspekt im Mittelpunkt. Hin und wieder stelle ich auch Ausflüge vor, die sich an Familien richten - zudem für Kinder gut geeignet sind. So wie die Rundwanderung auf und um den Knogl - höchste Erhebung im Gemeindegebiet von St. Englmar. Der Rahmen dieses Spaziergangs ist von gezügelter Länge, sowie verhaltenem Höhenunterschied. Ideale Voraussetzungen für einen klassischen Familienausflug mit allen Generationen.
Die Wanderung auf den Knogl verläuft größtenteils in der Linie des Naturlehrpfades Wildes Waldgebirge. Die Gemeinde Sankt Englmar hat sich mit diesem Programm einiges einfallen lassen, um den Wanderer die Natur näher zu bringen. In regelmäßigen Abständen informieren aufgestellte Tafel über die heimische Flora und Fauna. Dazwischen tangiert man Station, die zum Staunen, Nachdenken - darüber hinaus auch zum Mitmachen anregen. Hier sei nur kurz die Baumhöhenbestimmung oder die Sprunggrube genannt. Nicht nur Kinder werden hier sichtlich ihren Spaß haben. Auch Eltern werden wertvolles Wissen mit nach Hause nehmen.
Am Gipfel des Knogls, sowie im Abstieg vom Predigtstuhl, kommt dann auch der Blick in die Ferne nicht zu kurz. Und wer am Ende feststellt, das die Wanderung doch ein wenig kurz war, der kann gegenüber am Pröller in die (ebenfalls kinderfreundliche) Verlängerung gehen.
Bilder Karte GPS-Track
Anforderungen/Schwierigkeiten
Die komplette Wanderung ist technisch sehr einfach, familien- und kindertauglich. Teer, Schotter, Wurzel und Steine charakterisieren die Wege. Die Geländeneigung erreicht dabei ausschließlich seichte Winkel. Nur der Abstieg vom Predigtstuhl gestaltet sich ein wenig steiler, ist demgegenüber aber gut begehbar. Auch unsportliche und ungeübte Wanderer werden Dank moderater Anforderungen nicht an ihre Grenzen kommen.
Ausgangspunkt
DE-94379 Sankt Englmar
Parkplatz am Markbuchener Sattel
GPS-Koordinaten:
Breitengrad: 49.00603
Längengrad: 12.83355
Hütten/Einkehr
Unterweges keine
Diverse Gaststätten in St. Englmar
Orientierung
Vor Ort ist die Beschilderung für die vorgestellte Runde nicht immer optimal. Die Wegweiser sollten aufmerksam studiert werden. Der Abstecher zum Hochberg wird nirgends angezeigt, ist mit etwas Orientierungssinn aber gut aufzuspüren.
Ausrüstung
Von Sankt Englmar auf den Knogl
T1Für die vorgestellte Wanderung habe ich den Markbuchener Sattel (900 m), am nördlichen Ortsrand von Sankt Englmar gelegen, als Ausgangspunkt gewählt. Hier kann man kostenlos parken, ist nach wenigen Schritten in der Urlaubsgemeinde. Theoretisch könnte man den Ausflug auch um wenige Meter abkürzen, in dem man im Ortsinneren parkt. Dann muss man sich aber mit beengten Verhältnissen herumplagen, zudem einen entsprechenden Obolus abdrücken.
Vom Markbuchener Sattel die Anfahrtsstraße überqueren, auf der anderen Seite den Ortskern von Sankt Englmar anvisieren. Am Ortseingang sofort linksseitig in die Höhenriedstraße einbiegen. Die Beschilderung Kletterwald zeigt uns die korrekte Richtung an. Nach ca. 150 m lässt uns der Richtungspfeil Kletterwald rechter Hand in den Hirschensteinweg abdrehen. An diesem Punkt beginnt der Naturlehrpfad Wildes Waldgebirge - angezeigt von einer detailreichen Übersichtstafel. Unsere Wanderlinie entspricht dabei im Großen und Ganzen dem Verlauf des Lehrpfades. An mehreren Stationen wird uns so die heimische Natur mittels Informationsschilder, ferner durch Mach-Mit-Spiele näher gebracht.
Vorbei an einer luxuriösen Chalet-Siedlung bis zum Ende der Teerstraße. An einer ersten Weggabelung den rechten, kurz dahinter, an einer zweiten, den linken Ast wählen. Wenig Minuten später quert zu unserer breiten Forsttrasse ein steiniger Waldpfad von rechts unten nach links oben. In diesen linksdrehend (bergan) einfädeln. In angenehmer Neigung schlendern wir auf dem gut angelegten Steig bergan. Die Infotafel Baumhöhenbestimmung erklärt den Begeher, wie man die Höhe eines Baumes mit einfachen Mitteln bestimmen kann. Eine sehr interessante Sache.
Am Ende einer weit ausholenden Linkskurve geht unsere Laufstrecke wieder mit der Forststraße auf Tuchfühlung. Beide Führen verbinden sich aber nicht miteinander - unsere Wanderlinie entfernt sich im Weiteren wieder von dem Wirtschaftsweg. Weiter oben kombiniert sich der Aufstieg mit einem vom links einfallenden Wanderweg zu einer gemeinsamen Spur. Die anschließende Verzweigung rechtsdrehend passieren. Und wieder kommt unsere Wanderbahn mit dem Forststräßchen zusammen. An diesem Schnittpunkt finden sich die pfiffige Springgrube. Mittels mehrerer Schilder wird verdeutlicht, wie weit einheimische Tiere springen können. Kinder werden sich sicher mit den installierten Distanzen messen wollen. ;-)
Für die Fortsetzung zum Knogl lassen wir die Forstbahn weiterhin unbeachtet, schließen über den gegenüberliegenden Steig an. Der finale Weg hoch zum ersten Gipfel wurde deutlich sparsamer angelegt. Mit ein wenig Achtsamkeit, dazu etwas Spürsinn, lässt sich das Gipfelsteiglein gleichwohl gut ausmachen. Im Fortschritt ziehen von links mehrere Wege in die Aufstiegslinie ein. Am Scheitelpunkt einer Rechtskurve gabelt sich die Strecke. Wählt man den rechten Anschluss, geht der Wanderer in Kürze mit dem Dach des Knogl (1.056 m) auch Tuchfühlung.
Der Gipfelfelsen ist von einem massiven Kreuz markiert. Viel Platz drumherum gibt es nicht. Immerhin trägt sein Haupt eine kleine Sitzgruppe, an der man komfortabel Brotzeit machen kann. Ferner findet sich eine kleine Schutzhütte, die jedoch verschlossen, der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Durch den dichten Baumbestand ist die Aussicht vom Knogl etwas eingeschränkt. Demgegenüber bietet der Gipfel gen Süden eine sehenswerte Fernsicht.
Vom Knogl über den Hochberg zum Predigtstuhl
T1Für den Abstieg vom Knogl variieren wir das Gipfelweglein, in dem den rechtsseitigen (in Abstiegsrichtung) Spuren bergab nachgelaufen wird. Unten unterbricht wieder die Forststraße das Bergab. Am Schnittpunkt findet sich ein weiterer interessanter Mach-Mit-Punkt des Naturlehrpfades: Wie biegsam ist Holz? Mittels gigantischer Baumwippe kann von jedem die Antwort auf diese Frage selbst erforscht werden.
Wurde auf unserer bisherigen Wanderung die ausladende Forsttrasse (fast immer) gemieden, wird dieser nun linker Hand gefolgt. Bald ist der Standort der Kudernhütte erreicht. Speis und Trank gibt es hier allerdings nicht. Es handelt sich vielmehr um einen urigen Unterstand, der aus allem was der Wald hergibt, zusammengeschustert wurde. Besonders naturnah ist die Versiegelung der Dachkonstruktion, die ausnahmslos aus Baumrinde besteht.
An der Kudernhütte sind wir indes ein paar Meter von unserer Wanderroute abgekommen. Wenig Meter vor dem Unterstand zweigt rechtsschwenkend ein Pfad in den Wald - unsere Fortsetzung. Im weiteren Verlauf muß nun aufgepasst werden, die Abzweigung zum Hochberg nicht zu verpassen. Circa 200 Meter nach der Kudernhütte dreht rechter Hand ein unbezeichneter Karrenweg ab. Dieser sieht nicht sehr einladend aus, ist aber der korrekte Anschluss für den Hochberg. Bald öffnet sich eine erste Lichtung mit eingelagertem Felsbogen. Diesen ignorieren, weiter dem Weg Treu bleiben. An einer zweiten Lichtung erhebt sich nun unser zweites Ziel. Ein kolossaler Felsen repräsentiert den Gipfel des Hochberg (1.025 m). Seinem Haupt kann man nur durch handfeste Kletterei habhaft werden. Aussicht gibt es keine, denn das Areal ist ringsum von dichtem Baumbestand umgeben.
Um nun mit dem Predigtstuhl in Kontakt zu treten, weiter die eingeschlagene Richtung einhalten. Ein Linksbogen endet im Gewirr einer Wegkreuzung. Die Entscheidung nach Rechts geht mit einem zauberhaften Pavillon auf Tuchfühlung. Wenig dahinter findet sich der höchste Punkt des Predigtstuhl (1.024 m). Eine schicke Sitzgruppe, eine Infotafel und ein einfaches Holzkreuz, zieren diesen Punkt. Auch hier verhindert das hölzerne Ringsum Blicke in die Ferne.
Vom Predigtstuhl zurück nach Sankt Englmar
T1Für den Talweg zur wenige Meter entfernten Bergstation des Skilifts laufen. Die kahle Trasse der Skipiste ergänzt nun die fehlende Fernschau vom Gipfel. Der freie Blick gen Norden ist das letzte Highlight unserer Wanderung. Für den Talweg halten wir uns an die weitläufige Skibahn - wandern die linke der beiden Pisten bergab. Unterhalb der Talstation linksdrehend in den Ziehweg einfädeln. Die ersten Häuser von Sankt Englmar werden oberhalb passiert. Die Verlängerung endet schließlich an der mondänen Chalet-Siedlung im Hirschensteinweg. Von hier auf bekannter Linie zurück zum Markbuchener Sattel.
Autor (Bilder und Texte): Andreas
Bewertung
Reviewer: Andreas
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