Über die Rietzaualm und die Vorderkaiserfeldenhütte auf die Naunspitze
WT3Schneeschuhtour
Inhaltsverzeichnis
Der Zahme Kaiser ist nicht gerade für steil aufragende Gipfel bekannt. Das Massiv zeigt als Silhouette eher die Form eines geschwungenen Bogens. Am westlichen Ende gibt es gleichwohl einen markanten Felszahn der sich von Norden deutlich aus der sanften Rundung des Zahmen Kaisers abhebt - die Naunspitze.
Dank der Nähe zur fast ganzjährig geöffneten Vorderkaiserfeldenhütte erhält die Naunspitze Sommers wie Winters Besuch - und das nicht zu knapp. Einfache, präparierte Winterwanderwege peilen von Kufstein via Rietzaualm die Schutzhütte an. Bei eisigen Verhältnissen leisten hier Grödel wertvolle Dienste. Das Schneeschuhwandern startet üblicherweise erst oberhalb der Hütte - und auch hier kann mit einer Spur bis hinauf in die oberste Etage gerechnet werden.
Ist man nach ergiebigen Neuschneefällen wiederum der, der die Führe freilegen muss, hat der Begeher eine anspruchsvolle Orientierungsaufgabe vor sich. Das dicht bewaldete Areal ist ausgesprochen unübersichtlich - gerade die Abzweigung zum Gipfelfelsen ist ohne augenscheinliche Linie nicht leicht zu finden. Egal ob jungfräulich oder gespurt: Der Schluss-Spurt zum Kreuz ist eine sportlich-steile Angelegenheit - auch wenn es nur ein paar Höhenmeter sind.
Bilder Karte GPS-Track
Anforderungen/Schwierigkeiten
Von Kufstein-Sparchen über die Rietzaualm sowie in Verlängerung zur Vorderkaiserfeldenhütte auf maßvoll geneigter Wandertrasse. Wegen des großen Zuspruchs ist der gutmütige Weg vielfach plattgetreten. Schneeschuhe werden gemeinhin erst oberhalb der Schutzhütte gebraucht. Der finale Aufstieg ist dann nur noch ein Katzensprung - aber von zunehmenden Gefälle. In der kurzen, zünftigen Steilpassage gen Gipfelkreuz braucht es routinierten Umgang mit den Schneeschuhen. Neben einer beachtlichen Höhendifferenz gilt es im Rahmen dieser Schneeschuhtour eine nicht unerhebliche Wegedistanz zu überwinden.
Lawinengefahr
Bis zur Vorderkaiserfeldenhütte ist die Lawinengefahr auf dieser Schneeschuhwanderung gering. Oberhalb der Bergwirtschaft sind nach ergiebigem Neuschnee, erheblicher Windverfrachtung oder starker Erwärmung Schneebretter nicht ausgeschlossen.
Ausgangspunkt
AT-6341 Ebbs
Kaiseraufstieg 23
Wanderparkplatz direkt an der Zufahrtstraße
GPS-Koordinaten:
Breitengrad: 47.594014
Längengrad: 12.187814
Hütten/Einkehr
Gasthaus Veitenhof
Rietzaualm
Vorderkaiserfelden-Hütte
Orientierung
Der Aufstieg zur Vorderkaiserfeldenhütte ist bestens beschildert, ferner durch die häufige Begehung nachzuvollziehen. Hinter dem Schutzhaus manövriert der Aspirant gewöhnlich ordentlich gespurt zum Gipfelkreuz. Ohne augenscheinliche Leitlinie ist es hingegen anspruchsvoll.
Ausrüstung
Wissenswertes
Wer nach der Naunspitze fortwährenden Tatendrang verspürt, kann zusätzlich dem Petersköpfl (1.745 m) Hallo sagen. Dafür am oberen Ende der Lichtung nicht linksseitig zur Naunspitze abdrehen, sondern der Spur geradeaus Treu bleiben. Rechtsdrehend in eine zweite Lichtung, wo bald nach einem scharfen Linksknicks mittels einer Art Rampe das steile Terrain eingenommen wird. Am First rechter Hand in geringer Distanz zum kreuzgeschmückten Petersköpfl. Die Zugabe verbraucht ca. 150 Höhenmeter oder knapp 45 Minuten.
Von Kufstein-Sparchen zur Vorderkaiserfeldenhütte
WT2Am Wanderparkplatz in Kufstein-Sparchen findet sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Eingang ins Kaisertal. Unsere Schneeschuhtour startet hier an einer Schautafel zum Naturschutzgebiet Kaisergebirge neben einem Wasserbrunnen.
Mittels zahlreicher strotziger Treppenstufen, ferner in Navigation einiger Kehren wird sogleich ein Aufschwung gemeistert. Der Fortschritt ergibt sich der Horizontalen - ohne größeren Höhengewinn geht es in gemächlicher Wanderung tiefer ins Kaisertal.
Während des Anschlusses hinter dem Gasthaus Veithof dürfen wir unsere Abzweigung linker Hand (Beschilderung Rietzaualm) nicht übersehen. Im kontinuierlichen Gefälle die monumentale Südrampe des Zahmen Kaisers empor. Diese Wandertrasse ist auch in der weißen Jahrszeit so beliebt, das die Bahn gewöhnlich fest verdichtet ist. Bei Vereisung sorgen Grödel für griffigen Aufstieg. 400 Höhenmeter später öffnet sich die weitläufige Brachfläche der Rietzaualm. Rechterseits an der Erfrischungsstation vorbei, bis sich in spe unserer Strecke teilt. Linkshaltend voran bergwärts trampeln (nicht rechts abwärts ins Kaisertal). Mehrere Schleifen respektive Kehren entlassen uns schließlich an der panoramafreudigen Vorderkaiserfeldenhütte.
Von der Vorderkaiserfeldenhütte mit Schneeschuhen zur Naunspitze
WT3Die breite Wanderführe findet am Schutzhaus ein Ende. Jetzt heißt es Schneeschuhe anlegen und mit dem weißen Pelz richtig auf Tuchfühlung gehen.
Links haltend das Gebäude überholen, jenseits hinein in den dichten Nadelholzbestand. Der Anschluss gestaltet sich als steiler, schmächtiger Bergpfad. Zahlreiche kurztaktige Serpentinen münden in eine kleine Lichtung. Schräg hinauf zu den ersten Bäumen, wo nach wenigen Schritten linksseitig abgedreht werden muss (ohne Spur schwierig zu finden).
Wir treten aus dem Gehölz, queren das freie Gefilde einen Tick hinaus - zum Beginn des Steilfinales. Im kraftraubendem Zick Zack die kurze, aber knackige Böschung hinauf - bis wir schließlich das Kreuz der Naunspitze erobert haben.
Den weißen Gipfelhang abwärts in den Wald. Bei anhaltender Muse kann das Petersköpfl ergänzend eingesammelt werden (siehe Wissenswertes). Sonst auf der Aufstiegslinie retour zur Jausenstation. Über die bekannte Winterwanderung das Kaisertal zurück - wo in Kufstein-Sparchen unsere Schneeschuhtour ihren Abschluss findet.
Autor (Bilder und Texte): Andreas
Bewertung
Reviewer: Andreas
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